Mitten im Leben - Teil 7: Mein Wort zum Sonntag - Warum ich meinen moralischen Kompass nicht verloren habe

Mitten im Leben - Teil 7: Mein Wort zum Sonntag - Warum ich meinen moralischen Kompass nicht verloren habe


[size=16]Ein persönliches Schlusswort[/size]

Weißt du, was das Traurige ist?
Dass ich mir manchmal vorstelle, wie es wäre, wenn mich jemand fragen würde:

„Torsten, wir haben deine Texte gelesen. Wir würden dich gerne mal mit ein paar Leuten zusammenbringen.
Campino. Die Ärzte. Axel von WIZO.“


Ein Austausch. Ein Gespräch. Ein Abgleich der Sichtweisen.
Ich glaube, ich würde es tun.
Aber nicht, um zu streiten.
Sondern um zu sagen, was ich denke.
Und vor allem: Um zu zeigen, dass ich meiner Linie treu geblieben bin.




[size=16]Ich war links. Und ich bin es vielleicht immer noch – aber nicht auf eure Art[/size]

Ich bin mit dieser Musik groß geworden.
Mit den Ärzten, den Hosen, WIZO.
Ich liebe die Texte, ich kenne sie in- und auswendig.
Sie haben mich geprägt.

Und ja – ich war mein halbes Leben lang links eingestellt.
Weil ich an Gerechtigkeit geglaubt habe.
An Frieden.
An Solidarität.
An das Leben.

Aber irgendwann kam der Moment, wo ich gemerkt habe:
Viele von denen, die heute laut „links“ rufen, haben alles vergessen, wofür das mal stand.




[size=16]Ein Linker, der in den Krieg ziehen will? Das ist kein Linker mehr[/size]

Campino zum Beispiel.
Früher Zivildienst. Pazifist.
Heute sagt er: „Ich würde für Deutschland kämpfen.“

Für dieses Deutschland?
Für ein Land, das seine Menschen gegeneinander aufhetzt?
Das sich selbst zersetzt in Identitätspolitik, Wokeness und moralischer Verachtung?
Das jede Stimme, die nicht auf Linie ist, diffamiert?

Nein. Nicht mein Krieg.
Ich kämpfe nicht für einen Politiker, der sich selbst nicht an die Front stellt.
Ich kämpfe nicht für ein Land, das mich entmenschlicht, nur weil ich widerspreche.
Und ich kämpfe schon gar nicht für Menschen, die den Begriff "links" verraten haben.




[size=16]Für mich bedeutet links: Leben. Nicht töten.[/size]

Ein Linker kämpft nicht.
Ein Linker diskutiert.
Ein Linker verhandelt.
Ein Linker setzt sich für den Frieden ein. Immer. Zu jeder Zeit.

Ein Linker nimmt nicht die Waffe in die Hand und marschiert los,
nur weil ihm irgendein Wirtschaftsminister sagt, „jetzt ist das eben so.“

Ich habe meinen moralischen Kompass nicht verloren.
Ich will keine Gewalt. Ich will keine Kriege.
Ich will Verhandlungen. Ich will Deeskalation.
Ich will, dass man redet – nicht schießt.

Und ja, es gibt sie noch:
Menschen, die links denken wie ich. Friedlich, gerecht, ehrlich.
Aber sie sind leise geworden. Vielleicht zu leise.




[size=16]Wenn jemand zu mir nach Hause kommt, ist das etwas anderes[/size]

Lass mich das klar sagen:
Wenn jemand bei mir vor der Tür steht –
wenn mich jemand überfallen will,
mein Haus betreten will,
mir oder meiner Familie etwas antun will –
dann wehre ich mich.

Natürlich.
Dann kommt die Keule raus.
Dann wird nicht diskutiert.

Aber das ist Selbstverteidigung.
Nicht Kriegstreiberei.
Nicht politische Machtdemonstration.

Und genau diesen Unterschied scheinen viele heute vergessen zu haben.




[size=16]Solange die da oben nicht selbst kämpfen, kämpfe ich für niemanden[/size]

Wenn ein Politiker sagt, „Torsten, du musst kämpfen“ – dann sage ich: Fickt euch.
Wenn der Sohn des Kanzlers nicht an der Front steht, dann stehe ich da auch nicht.
Wenn ihr eure eigenen Kinder nicht schickt, schickt mich gefälligst auch nicht.

Ich bin nicht euer Spielzeug.
Ich bin nicht euer Soldat.
Ich bin ein Mensch, der arbeiten geht.
Der Schmerzen hat. Der Schicht arbeitet. Der spart. Der hofft.
Aber nicht einer, der für eure geopolitischen Fantasien stirbt.




[size=16]Fazit: Mein Krieg ist das nicht. Und eurer wird es niemals werden.[/size]

Ich habe meine Meinung nie geändert.
Ich bin 47 Jahre alt. Und ich weiß heute mehr denn je:
Ich kämpfe für das Leben. Nicht für den Tod.
Nicht für Machterhalt. Nicht für Strategien. Nicht für verlogene Moral.
Ich kämpfe für Ehrlichkeit, für Menschen, für Würde.

Und wenn das nicht mehr „links“ ist –
dann habt ihr das Wort verraten.
Nicht ich.

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